4. Lauf zur GLP-Meisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife

TRG-Motorsport erreicht Gesamtrang 7 in der beliebtesten Breitensportserie Europas mit einem „kopflastigen – neuen, alten“ Fahrzeug



Wir schreiben den 03. Juli 2021 – es ist GLP-Time auf der Nürburgring-Nordschleife. Die Eckdaten lauten: 4. Lauf der Saison, 157 Starter, Sonne, trocken, neues Auto…… Neues Auto? Und was heißt eigentlich „in der beliebtesten Breitensportserie Europas“? Fahren die jetzt NLS? Das müssen wir erklären:

 

 

Zunächst sei uns verziehen, dass wir seit Ende 2019 keinen Bericht mehr geschrieben haben, kommt nicht mehr vor, aber die Lethargie hatte, was das angeht, uns in der Corona-Zeit eben auch getroffen. Alleine die ganzen Änderungen, mit der wir zu Beginn der Saison 2021 in der GLP aufgewartet sind, können sich sehen lassen: Schatzi ist in den Läufen eins und zwei den ersten Stint gefahren und hat sich gut geschlagen. In Veranstaltung drei war das „R“ wieder am Steuer, in Veranstaltung vier wurde dann der „Dicke“ eingesetzt, womit ich an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen möchte, dass der Fahrer damit nicht gemeint ist. Es handelt sich dabei um ein Fahrzeug, dass bis zur Saison 2017 von „alten Bekannten“ eingesetzt wurde und seitdem auf die Reaktivierung wartete. Zugegeben, wir hatten das fest auf dem Schirm, aber wäre uns der Ralph von RG-Motorsport nicht derart aufs Dach gestiegen, hätte das Auto wahrscheinlich noch zwei weitere Jahre gestanden. So stellte er für die Schrauberei seine Räume zur Verfügung und unterstütze uns mit Fachwissen, um das Teil wieder auf die Strecke zu bringen, denn genau dort gehört es hin: Ein zweier Gölfchen mit einem VR6-Aggregat, einer tollen Bremse und einem guten Fahrwerk.

 

 

Kurz nachdem das Fahrzeug vorbereitet war, erreichten uns die ersten Meldungen und Meinungen hierzu. Spontan scheint gefühlt jeder Zweite schon einmal exakt so ein Fahrzeug bewegt zu haben. Dabei hat es das Auto so nie vom Werk gegeben. Ein Wort schwebte über allen: „kopflastig“…. Jo, der Motor ist schwer und sitzt weit vorne… sieht man, wenn man die Haube aufmacht. Grund genug, um dem zuzuhören, der das Fahrzeug ganze 10 Jahre über die Nordschleife getrieben hat. Zugehört, verinnerlicht und behalten. Es konnte also losgehen.

 

 

Zugegeben, das 1ser Gölfchen war in der Halle recht traurig, als es vom Hänger gefahren und statt seiner der größere Bruder aufgeladen wurde. Nach einer 15 minütigen Debatte konnten wir aber das 1ser Gölfchen davon überzeugen, dass es mal eine kurze Pause braucht und es auch wieder die Nordschleife sehen darf.

 

 

Somit stand bei GLP-Lauf 4 am 03. Juli der Motorsport-Interessen-Gemeinschaft Siebengebirge e.V. im ADAC (MIG 7) für TRG-Motorsport bereits die dritte Veränderung in der GLP-Meisterschaft in diesem Jahr auf dem Programm. Kein schlechter Schnitt.

 

 

Insgesamt hatten sich 157 Teilnehmer für die Veranstaltung vor Ort eingefunden. Es hätten noch 13 Weitere sein können, wenn es denn nicht spontane Absagen gegeben hätte. Dennoch kann man von voller Hütte bei besten Bedingungen sprechen.

 

 

Kurz nach 08:00 Uhr ging es in den Vorstart, um 08:15 Uhr fiel dann die Flagge für den Start. Das Team rund um RG-Motorsport hatte sich hinter uns platziert, um uns in der ersten Runde zu begleiten, und was soll man sagen, wir fühlten uns wie Anfänger. Die Bremspunkte hatten wir noch vom Golf 1 im Kopf, durch die tiefere Sitzposition waren wir des Öfteren einen Meter von der Linie weg, das Einlenken war meist zu früh. Dennoch darf man nicht vergessen, dass wir bloß nichts falsch machen wollten, und ein Auto mit Servolenkung und äußerst direktem Einlenkverhalten uns vor ungeahnte Schwierigkeiten stellte. Hier ein Beispiel: Für den ersten Abschnitt des auf 10 Runden reduzierten, vierten Meisterschaftslaufs hatten wir uns eine Zeit von 12:10.080 gesetzt. Wohlwissend, dass wir etwas zu langsam sind, taten wir das Richtige: Wir beschleunigten. Allerdings schien das Auto wie vom wilden Affen gebissen und marschierte derart los, dass wir 0.27 Sekunden zu früh an der Linie ankamen. Das Teil hat aber auch Bums! In der nächsten Bestätigung dann bei 300 U/min weniger dasselbe Spiel in grün…. Nur es kam nix…. Zumindest nicht so wie in Bestätigung 1… Ende vom Lied: 0,07 Sekunden zu spät. Naja…… gut Ding will Weile haben.

 

 

Abschnitt zwei war dann schon besser. Bei einer Setzzeit von 12:10.070 sammelten wir gerade einmal 2 Pünktchen und konnten uns so auf Gesamtrang 7 in einem Feld von 157 Teilnehmern behaupten. Für die Mannschaft des MSC Wahlscheid reichte es dann noch für Platz 3.

 

 

Fazit: Was für ein Tag. Eine tolle Platzierung für das erste Mal, auch wenn wir vorher ein wenig trainiert hatten. Das waren aber leider nur 20 Lichtschranken, und im Nachgang vielleicht auch ein wenig zu wenig, wenngleich wir da bei einer Abweichung von im Schnitt 0,07 Sekunden lagen. Es hat super viel Spaß gemacht, war aber auch mindestens doppelt so anstrengend wie mit unserem betagten Gölfchen. Naja, wir werden wohl noch etwas üben müssen.

 

…. Und was hatten wir gerade von der beliebtesten Breitensportserie Europas erzählt?... Nun, die beliebteste Breitensportserie ist seit langer, langer Zeit eben nicht mehr die NLS, erst recht nicht die RCN, nein es ist die GLP. Warum? Weil jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten mit dem Fahrzeug antreten darf, das er in mühevoller Eigenregie selbst aufgebaut hat und für die einzelnen Läufe pflegt und liebevoll vorbereit. Das, und genau das ist für uns Breitensport, der auch nicht nur lapidar kommuniziert, sondern auch gelebt wird. Die Nennergebnisse geben dem Veranstalter recht. Also weiter so und vielen Dank an alle Helfer und Verantwortlichen (und natürlich auch an die Fotografen…. Gesehen von der Vorgeschichte des Fahrzeugs hatten wir doch ein wenig feuchte Augen, als wir die ersten Bilder mit uns am Steuer gesehen haben).