1. Lauf zur GLP-Meisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife

TRG-Motorsport startet mit Gesamtrang 5 in die neue Saison



Die aktuelle Saison wird wahrscheinlich in die Geschichte eingehen. Wer hätte im Oktober 2019 gedacht, was uns im Februar, März und April 2020 alles so erwarten würde? Niemand. Doch die Geschehnisse hatten ihre Folgen: Eine am Boden liegende Weltwirtschaft, zahlreiche soziale Einschnitte, leider auch sehr viele Erkrankte. Natürlich avancierte das Hobby zur Nebensache, denn alle hatten in der schwierigen Zeit mit sich, dem Virus und auch der Arbeitsplatzsituation zu kämpfen und absolut verständlicher Weise wurden bis dato alle Veranstaltungen folgerichtig abgesagt… bis dato, denn bei all den traurigen Nachrichten keimte ab Juni langsam etwas Hoffnung auf etwas Abwechslung vom Alltag: Die GLP schickte sich an, die erste Veranstaltung unter Corona-Bedingungen durchzuführen. Eine tolle Nachricht, wenn auch die Auflagen hierfür wirklich mehr als beachtlich waren. Die Dokumentenabnahme fand kontaktlos statt, die technische Abnahme ebenfalls. Die Fahrerbesprechung und die Siegerehrung fielen weg und Abstand zu allen Teilnehmern in der Startvoraufstellung war geboten (natürlich mit Maske). Zuschauer an der Strecke waren nicht erlaubt. Ebenso wurde die Rundenzahl von 12 auf 10 reduziert (die Meisterschaftsläufe von 7 auf 5 gekürzt). Begleiterscheinungen, mit denen man leben muss, wenn man denn aktuell eine Veranstaltung durchführen will. Von unserer Seite für den Einsatz der RCN-GLP-Verantwortlichen vielen Dank!

 

 

Der Plan in diesem Jahr aus unserer Sicht: Eigentlich wollten wir das Jahr ad Acta legen… doch so sehr man sich auch bemüht, ganz ohne Motorsport geht es dann doch nicht. Somit lassen wir in diesem Jahr die Oldtimer-Saison komplett aus, dafür werden wir an allen 5 GLP-Veranstaltungen teilnehmen…

 

 

Nun denn: Unsere Vorbereitung auf die erste GLP war irgendwie anders. Nach der neunmonatigen Pause kam es einem so vor, als würden wir das alles zum ersten Mal machen. Was sonst immer Routine war, machte einen jetzt urplötzlich nervös. Um zu prüfen, ob man überhaupt nach 9 Monaten noch eine Zeit treffen kann, packten wir unsere Lichtschranke aus und fuhren ein paar Mal unter Wettbewerbsbedinungen drüber. Leider reichte der Elan im Cockpit und der Sprit im Tank nur für 30 Messungen aus, dafür stellten wir fest: Es geht ja noch! Darüber hinaus wussten wir jetzt auch, dass das neue HANS-System und auch die Aufrüstung zum 6-Punkt-Gurt keine Auswirkungen auf unseren Haltepunkt haben.

 

 

Trotz der Vorkehrungen waren die Dokumentenabnahme und auch die technische Abnahme so entspannt wie nie. Das lag vor allem daran, dass man froh war, nach der langen Zeit endlich noch einmal das eine oder andere bekannte Gesicht zu sehen. Plaudern durften wir auch, wenn auch nur im Freien und im Abstand von 2 Metern. Aber Motorsportler sind bekanntlich keine Fußballer und sind in der Lage, sich entsprechend anzupassen und an die Regeln und Auflagen zu halten.

 

 

118 Teams hatten trotz der Corona-Krise genannt. Ein durchaus beachtliches Ergebnis, und selbst Petrus hatte ein Einsehen mit uns, denn trotz alle Prognosen blieb es trocken und dafür zeitweise sogar sonnig. Wie immer machten wir uns um 08:00 Uhr auf den Weg in die Startvoraufstellung, die um 2 Umläufe auf 10 Runden verkürzte Hatz startete pünktlich um 08:15 Uhr.

 

 

Nach der Einführungsrunde lagen nur noch drei der 118 gestarteten Teams vor uns. Mit einer Zeit von 12:09.720 in den ersten Abschnitt gestartet, wurde die erste Bestätigungsrunde des Jahres schon wieder zum Meisterstück: Sagenhafte zwei Minuten war ein Team vor uns aus der Haltezone losgefahren. Als wir die Bilstein-Brücke überquerten, war das besagte Team bereits in der Hohenrain-Schikane. Sollte also alles klappen (meint man). Genau im Rechtsknick vor Start- und Ziel hatten wir das Team dann eingeholt und mussten mit viel Schwung außen herum. Da das alles kaum zu kalkulieren ist, waren wir in Runde 1 bereits 0,14 Sekunden zu früh über die Linie gekommen. Traumhaft! Leider ist das kein Einzelfall und leider sind wir davon in jedem Lauf betroffen. Es gibt einfach zu viele Teams, die viel zu früh aus der Haltezone losfahren und wohl auch die Mindestgeschwindigkeit unterschreiten. Naja!

 

 

Final blieben in Abschnitt eins in der Summe 1,8 Strafpunkte stehen. Im zweiten Abschnitt kamen gerade einmal 1,4 Strafpunkte dazu, sodass wir uns im Ziel über Gesamtrang 5 von 118 Teams freuen durften. Die wiederauferstandene Mannschaft des MSC-Wahlscheid, zu der wir ab diesem Jahr gehören, konnte von 5 Mannschaften den ersten Gesamtrang feiern. Es war also nach der langen Pause ein durchaus gelungenes Comeback.

 

Der nächste lauf findet bereits in zwei Wochen am 18.07. an gewohnter Stelle statt. Wir freuen uns drauf!