18. Eschweiler Classic Tour

TRG-Motorsport siegt in der Kategorie „Sport“


 

Mit der 18. Eschweiler Classic Tour stand am 25. Mai der zweite Wertungslauf der Veranstaltergemeinschaft zum Euregio-Classic-Cup an. Nach zwei Jahren der Pause, in denen der Termin der Classic Tour mit der GLP auf der Nordschleife kollidierte, waren wir bei der 18. Auflage wieder dabei, zum Unwohlsein zahlreicher Teams, wie wir im Nachhinein erfahren haben. Und da man uns kennt und wir derartige Dinge nicht unkommentiert lassen, ist es noch einmal Zeit für einen gepflegten Bericht aus der „wir“-Perspektive. Doch zunächst die angenehmen und schönen Dinge:

 

 

Das Orga-Team rund um Peter Beckers, Ulrich Croé, Bernhard Lutterbeck, Lars Dohmen und vielen, vielen anderen schrieben die Veranstaltung in Analogie zu den Vorjahren in drei Schwierigkeitsstufen aus. Insgesamt durften vom AC Eschweiler zur 18. Auflage 7 Sportler, 29 Tourensportler und darüber hinaus sagenhafte 47 Touristen in der Festhalle von Dürwiß begrüßt werden. Ein stattliches Nennergebnis, denn 83 teilnehmende Teams sind in der heutigen Zeit beileibe keine Selbstverständlichkeit mehr. Eigentlich ein Grund zur Freude, vor allem für die Stadt Eschweiler. Doch statt es den Verantwortlichen einfach zu machen, wurde für jedes Fahrzeug, das in die Umweltzone ohne H-Kennzeichen einfährt, eine Sondergenehmigung gefordert. Einfach ist eben, gerade in Bezug auf behördliche Dinge, ein weit dehnbarer Begriff.

 

Der Fahrerbrief wurde im Vorfeld mit der Nennbestätigung versendet. Wir waren naturgemäß in der Kategorie „Sport“ unterwegs, für die sich Peter Beckers folgendes ausgedacht hatte:

 

·         Verbinden zwischen den Aufgaben nach alter UND neuer Karte

 

·         Pfeile durften nur in Pfeilrichtung und teilweise gegenläufig befahren werden

 

·      Nummerierte Pfeile durften nach dem geforderten Befahren nicht mehr gegenläufig befahren werden und zur Lösung der Aufgabe nur einmal in voller Länge

 

·     In der Fischgräte sind nur Straßen dargestellt, die nach der übrigen Aufgabenstellung noch befahren werden dürfen. Das schließt z.B. Straßen aus, die durch einen entgegenkommenden Pfeil gesperrt sind. Über den Kartenrand hinausgehende Straßen wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.

 

·    Übrige Dinge, wie z.B. Wendeverbot auf der Idealstrecke, der Vorrang der StVO sowie auch die ausschließliche Verwendung von doppellinigen Straßen waren altbekannte Hüte

 

Leider war die Aufgabenstellung der Fischgräte innerhalb der Veranstaltung urplötzlich nicht mehr relevant. Der Grund: Es mussten aus behördlichen Gründen sowie eines Radrennens zahlreiche, wirklich interessante Aufgabenteile gestrichen werden. Dies betrafen dann sowohl zwei Zeitprüfungen als auch mehrere Karten und somit auch eines der Herzstücke der Veranstaltung in Form der Fischgräte. Sehr schade, denn wir hatten uns die Aufgaben angesehen und es sehr bedauert, diese nicht fahren zu können! Und wieder einmal sind es die Behörden, denen es nicht einmal auffällt, dass zeitgleich zwei Veranstaltungen stattfinden und den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung machen. Dass man die Genehmigungen auch noch entsprechend gut bezahlen muss, führt die ganze Sache ad absurdum. Das Verhalten der Behörden passt aber leider in die heutige Zeit und ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

 

Mit der Startnummer 2 ausgestattet ging es um 09:02 Uhr für uns und unserem weißen Golf 1 Gti in Richtung des Vorstarts in die Fußgängerzone. Um 09:22 Uhr fiel dann entsprechend der Startschuss zur 18. Auflage der Eschweiler Classic Tour. Über zahlreiche Chinesenzeichen führte uns der Weg direkt zur ersten Zeitprüfung. Eine Zeit von 30, 35, 40 oder 45 bzw. 50 Sekunden setzen und in der nächsten Runde zwei Sekunden schneller durchfahren. Alles mit ein- und derselben Lichtschranke! Hat gepasst! Ist ja auch Routine.

 

Kurz darauf tauchte dann die erste Karte auf. Hier war in Kornelimünster eine Überlappung zu fahren, einer Sperrung auszuweichen und ein Punkt auf dem Parkplatz anzufahren. Als wir am Parkplatz vorbeikamen, war die vorderste Einfahrt gesperrt, wodurch der nächste Punkt auf der Straße näher war als auf dem Parkplatz. Also wendeten wir über einen Kreisverkehr, fuhren dann den Punkt auf dem Parkplatz und nicht wieder über den Kreisverkehr zu Aufgabe 2. Stimmte wohl so. Fahrtechnisch wechselten sich Kartenaufgaben und Zeitprüfungen ab. Die Landschaft war schön, die Kontrollen sinnvoll gestellt und die Zeitprüfungen sehr abwechslungsreich. Mal eine Sollzeit, dann eine Nullzeit und später eine GLP. Die Meinung, dass der ACE viel zu viele Zeitprüfungen organisiert, teilen wir keineswegs. Erstens ist das unsere Lieblingsdisziplin, zweitens gehört das zur Eschweiler Classic Tour dazu! Wenn es nach uns geht, könnten wir auch 180 Lichtschranken fahren. Es ist auf jeden Fall deutlich besser, als die Sportler oder auch Tourensportler mit irgendwelchen Geschicklichkeitsaufgaben zu penetrieren.

 

Nicht weit von der Mittagspause entfernt war dann die große Umleitung zu fahren. Hut ab an Peter Beckers und das Orga-Team, dass sie es geschafft haben, diese Umleitung in kürzester Zeit zu planen und den Teilnehmern mit auf den Weg zu geben. Einstieg in die originale Strecke bildete dann ein Kreisverkehr, der zweimal zu umfahren war. Trotz der Tatsache, dass genau das im Rahmen der Fahrerbesprechung von Peter mehr als deutlich kommuniziert wurde, haben das offensichtlich nicht alle hinbekommen.

 

Auf dem weiteren Weg und damit äußerst kurz vor der Mittagspause machten wir dann den Anfängerfehler schlechthin. Ein verstecktes Pünktchen galt es anzufahren und im Anschluss den E-Pfeil. Leider haben wir hier nicht die kürzeste Strecke gewählt und verfehlten somit eine Kontrolle. Dafür haben wir erfolgreich ein Sport-Team auf den Punkt aufmerksam gemacht, die eigentlich schon woanders langfahren wollten. Prima! In der Mittagspause angekommen, war uns eigentlich recht schnell klar, dass wir mit den vorderen Plätzen nicht mehr viel zu tun haben werden. Durch die fehlenden Aufgaben (durch die Sperrung) hatten die Sportler verdammt wenig Zeit, etwas falsch zu machen. Im Übrigen waren die Aufgaben bis dato auch nicht schwer. Wir rechneten also damit, dass 5 der 7 Sportler in der ersten Etappe fehlerfrei geblieben sind.

 

Nichtsdestotrotz fuhren wir munter weiter. Der Fehler machte uns auch nicht zu schaffen, denn wer macht schon permanent alles richtig? Also Mund abwischen und weitermachen. Klappte auch, denn die Karten lösten wir fehlerfrei und die Lichtschranken können wir eh. Bis auf die GLP. Hier galt es, eine bestimmte Strecke unter Beachtung der Schnittwechsel mit unbekanntem Ziel zu fahren. Im Vorfeld haben wir beschlossen, dass das Ziel mit Sicherheit bei einer 0 steht. Stand es dann aber nicht, und so beschleunigte ich das Fahrzeug zur 0 und wir fuhren genau die 3 Sekunden zu schnell drüber, die wir vorher beschleunigt hatten. Im Nachhinein fragen wir uns schon, was wir uns da überlegt hatten, denn wir hätten wie immer einfach beim Schnitt bleiben müssen und wären ganz bequem in Idealzeit durchgerollt. Noch so ein dämlicher Fehler...naja!

 

Last but not least ging es für uns dann ins IGP, wo wir eine Orientierung mit 4 Zeitmessungen zu lösen hatten. Eines vorweg: Die Aufgabe war der absolute Hammer und machte uns sehr viel Spaß. Es galt hier, vorher den Weg als Mix aus Pfeilen, Strichen, Punkten und Chinesenzeichen zu finden und diesen dann unter Berücksichtigung der Lichtschranken und vorgegebenen Sollzeiten zu fahren… und da man ja nie so genau weiß, was einen in der Prüfung so alles erwarten kann, gibt man natürlich Gas! Und das richtig, denn wir kamen mit 2 Minuten Vorzeit an Ziel 3 an. Das Gölfchen geht halt wie Hund!

 

Das IGP bildete dann auch den Abschluss der Eschweiler Classic Tour. Im Anschluss ging es zur Zieleinfahrt auf den Markt und im Folgenden wieder zurück zur Festhalle nach Dürwiß. Das Orga-Team machte sich an die Auswertung und die Teilnehmer ans Abendessen. Urplötzlich bekamen wir die Info, dass jeder Sportler mindestens einen Fehler in Etappe 1 gemacht hatte. Wir schauten uns verdutzt an und glaubten kein Wort, denn dafür war es heute zu einfach. Um 20:00 Uhr ging dann die Siegerehrung los und man holte uns als Gesamtsieger der Kategorie Sport auf die Bühne! Damit hätten wir im Leben nicht gerechnet. Vor allem nach dem dämlichen Anfängerfehler in Bezug auf den kürzesten Weg und der halb versemmelten GLP! Die Freude war natürlich riesig. HAMMER!!!!!! Nebenbei heimsten „die Spenderfüße“ in der Besetzung Göbbels/Göbbels, Maaßen/Maaßen, Schmitz/Lethert und Kalterherberg/Bauer auch noch die Mannschaftswertung ein. Ganz besonders freuen uns aber zwei weitere Resultate: Hier wäre zum einen der 5. Platz von Hans und Klara Lautermann zu nennen, die sich zum ersten Mal in der Kategorie Sport an den Start wagten. Nur zwei Fehler machten die beiden, die restlichen Strafpunkte kamen aus den Zeitprüfungen. Feuertaufe somit mit Bravour bestanden. Hoffentlich startet ihr hier noch einmal, das Potenzial dazu habt ihr definitiv! Weiter so!!!

 

Klaus Derondeau und Vivien Schmitz sichern sich mit 1,03 Strafpunkten den Gesamtsieg bei den Tourensportlern! Der nächste Hammer!!! Unfassbare Leistung von euch beiden!!! Herzlichen Glückwunsch von unserer Seite!

 

Abschließend möchten wir uns recht herzlich für den kurzweiligen Tag bei allen Organisatoren, Helfern und natürlich ganz speziell bei Peter, Uli, Lars und Bernhard (hoffentlich habe ich jetzt keinen vergessen) bedanken, dass sie allen Widrigkeiten getrotzt und eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt haben! Vielen Dank!! Einfach toll!!

 

So, jetzt wären wir eigentlich mit unserer Berichterstattung fertig, aber noch nicht ganz, denn hier steht ja noch im Raum, dass sich viele Teams daran stören, dass wir bei der eigenen Veranstaltung starten durften. Was dem einen oder anderen dabei offensichtlich entgeht, ist die Tatsache, dass wir bei Weitem nicht die einzigen ACE-Mitglieder sind, die bei der eigenen Veranstaltung an den Start gehen und damals gegangen sind (bei der 18. Auflage waren es mindestens 9 Personen bzw. 5 Teams). Komischerweise ist dies aber nur bei uns nicht in Ordnung.

 

Dazu folgendes: Wir treten jedem Team herzlich und offen gegenüber, freuen uns für die anderen (bis auf einige Ausnahmen), wenn sie gewinnen und betreiben die Fahrerei als Passion und Hobby. Obwohl wir genauestens wissen, von welchen Teams diese Aussagen kommen, findet die ganze Debatte ausschließlich hinter unserem Rücken statt. Niveau Fehlanzeige, ebenso fehlender Mut für ein 4- oder 8-Augen-Gespräch. Liegt vielleicht am Respekt vor dem Echo. Verteidigen müssen und werden wir uns nicht, wir gönnen jedem seine Meinung. Allerdings werden die meisten recht enttäuscht sein, wenn sie bemerken, dass uns ihre Meinung bei weitem nicht so wichtig ist, wie sie glauben. Diejenigen, die uns gut kennen, wissen, wie wir sind und wofür wir stehen. Und erst recht lassen wir uns „von den anderen“ nicht vorschreiben, wo wir starten dürfen, wo nicht, in welcher Klasse und ob überhaupt. Wir hoffen sehr, dass die Kernaussage angekommen ist. Und keine Angst, bei der Herbstfahrt, die der AC Eschweiler und der MSC Huchem-Stammeln zusammen austragen werden, werden wir ebenfalls am Start sein. In diesem Sinne noch von uns an die betreffenden Teams eine erfolgreiche Saison!