3. Düsseldorf Historik der Renngemeinschaft Düsseldorf

Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht….


 

Am 07. Oktober veranstaltete die Renngemeinschaft Düsseldorf e.V. im NAVC unter dem Namen „Düsseldorf-Historik“ bereits die dritte Auflage der im Jahre 2016 ins Leben gerufenen Oldtimer-Rallye. Nachdem wir im letzten Jahr leider nicht teilnehmen konnten, wir aber die Premierenveranstaltung in äußerst guter Erinnerung behalten haben, nahmen wir in diesem Jahr erneut teil.

 

 

Maximal 70 Fahrzeuge waren für den Start zugelassen. Genau 70 Fahrzeuge sind dann morgens auch erschienen. Ein Zeichen dafür, dass die Veranstaltung nicht nur bei ECC-Teams sondern auch im Umkreis von Düsseldorf sehr beliebt ist. Wer will das auch verdenken, denn die Fahrtleitung übernehmen Heinz-Dieter und Ute Peters. Wir kennen die beiden jetzt schon seit fast 10 Jahren und schätzen Sie sehr. Immer lieb, immer nett, immer hilfsbereit und natürlich auch immer motorsportverrückt, was die Historie der beiden belegt. Einfach toll!

 

 

Die Fahrt bot die Kategorien Tourensport und Touristik. Die Tourensportler sollten drei Zeitprüfungen, 2 Orientierungskontrollen und Chinesen meistern. Die Touristen wohl ausschließlich Chinesen in Kombination mit Geschicklichkeitsaufgaben. Nun denn…. nach dem Frühstück, welches ab 07:00 Uhr stattfand (verdammt früh), gab es gegen halb 9 eine Fahrerbesprechung. Um 09:01 Uhr startete der erste Teilnehmer. Mit der Nummer 42 ging es dann auch für uns um 09:42 Uhr los.

 

 

Schon sehr bald ahnten wir, was Heinz-Dieter wohl mit dem Satz „eigentlich kann sich hier niemand verfahren“ meinen würde. Durch die Chinesen wurde man wirklich äußerst sanft durch die Rallye geführt. Die einzige Karte in Etappe 1 war dann schon interessant. Es gab zwei Pfeile und einen Punkt. Bis zum Schluss wollte mir aber niemand glauben, dass der Punkt auf die Straße retuschiert ist. War er dann auch, wie sich später herausstellte! Allerdings war die Retusche 1 mm x 2 mm groß und auch nach 30 Minuten des auf die Kartestarrens, waren wir nicht in der Lage, die Position zu bestimmen, wo er hinkommen sollte. Fand Heinz-Dieter wohl auch und nahm die Kontrolle raus. Zwei Zeitprüfungen und 90 km später erreichten wir die Mittagspause mit 60 Minuten Vorzeit. Nach einem Stück Kuchen ging es dann also ca. 2 Stunden später weiter.

 

 

Eigentlich sollte dann die dritte Zeitprüfung direkt nach dem Start sein. Hat auch jeder kapiert, offensichtlich nur die ersten 6, die gestartet waren, doch nicht. Resultat: Wir brauchten die Prüfung nicht zu fahren, da die dann rausgenommen wurde. Die einzige Karte war dann auch schnell vorbei und es ging erneut mit 90 km Chinesen zurück zum Ziel. Hier machten wir dann auch unseren einzigen Fehler. Direkt 50 m vor dem Ziel winkte uns ein Streckenposten, der gegenüber einer Kontrolle stand, zu sich. Das Resultat: Wir fuhren an der Kontrolle vorbei. Das finden wir schon recht ärgerlich, denn wenn man schon 180 km durch die Gegend kriecht, dann muss ein Vereinsmitglied nicht zahlreiche Teams vor der letzten Kontrolle möglichst gut ablenken. Gut, es ist wie es ist und nach Abgabe der Bordkarte auch nicht zu ändern. Für uns seit 5 Jahren das erste Mal, dass wir eine Kontrolle nicht notieren, an der wir vorbeigekommen sind. Wenn das auch für die nächsten 5 Jahre so gilt, dann sind wir zufrieden!

 

 

Im Wesentlichen wurde die Rallye dann durch die Zeitprüfungen entschieden, die ohne Lichtschranke gemessen wurden. Wie das dann auch zu erwarten war, lagen wir bei einer Zeitprüfung 0,7 Sekunden daneben. Ich glaube, das brauchen wir nicht mehr zu kommentieren.

 

 

Was bleibt final hängen? Erst einmal wollen wir Heinz-Dieter und Ute danken, dass Sie eine Fahrt auf die Beine stellen. Wir haben das zwar noch nie gemacht, aber wir ahnen sehr wohl, wieviel Arbeit das wirklich ist. Vor jedem Fahrtleiter ziehen wir daher zutiefst den Hut. Aber auch wenn wir die beiden über alles lieben und mögen, wollen wir dennoch ehrlich bleiben: Es war schon echt harter Tobak, 180 km an Chinesen hinter sich zu bringen, zumal wir das eine oder andere Mal Überlappungen fuhren (auch nach Chinese). 80 km weniger hätten es da mindestens auch getan. Es war mit Tinchen ein schöner Tag in einem  alten Gölfchen. Wo wir beide zusammen sind, fühlen wir uns zu Hause!

 

 

Jetzt noch etwas Allgemeines zum Thema Zeitprüfungen: Ich kann mir gut vorstellen, dass das langsam nervt, aber wir werden nicht müde, auf einen gewissen Missstand hinzuweisen:

 

 

Ich glaube, dass uns aus dem Stehgreif mindestens 18 Teams (auch bei den Tourensportlern) einfallen, die recht gut wissen, wie man Zeitprüfungen fährt. Es wird mittlerweile ja auch in jedem Verein das Zeitfahren mit eigenen Lichtschranken trainiert. Das führt automatisch dazu, dass alle in der Lage sind, geforderte Zeiten bis auf 2 oder drei Zehntel zu treffen. Jetzt führen wir das Ganze aber ad absurdum: Jeder trainiert wie bekloppt, aber die Veranstalter messen wie vor 40 Jahren (mit der Hand!!!) und nehmen das als zentralen Bestandteil der Wertung, frei nach dem Motto: Passt schon irgendwie! Verstehen wir nicht!

 

 

Die zentrale Frage lautet: Will man das von Veranstalterseite nicht verstehen, oder kann man es nicht? Man kann final festhalten, dass die Teams professionell in einem unprofessionellen Umfeld fahren. Denn es ist bei der Handstopperei noch nicht mal in den Fahrerbriefen erläutert, wo und wann denn gemessen wird. Zählt die Fahrzeugfront oder das Überfahren einer Linie (die in den meisten Fällen noch nicht mal vorhanden ist)? Es möge nun bloß keiner Auf die Idee kommen, uns Arroganz oder Ehrgeiz vorzuwerfen, denn bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h liegt der Zeitunterscheid zwischen Fahrzeugfront und Rad bei 0,12 Sekunden, wenn die Radnabe 1 Meter hinter der Front liegt. Fährt man langsamer, wird es noch eklatanter.

 

 

Ich glaube, dass den Ausführungen zu entnehmen ist, warum der Einsatz von Lichtschranken mittlerweile unabdingbar ist! Wenn sich die Teilnehmer weiterbilden, sollten die Veranstalter das auch machen und für faire Bedingungen sorgen, um am Ende des Tages das Klassement nicht auf eine Schätzung sondern auf eine Messung zu stützen!