Am 25. Oktober stand für uns mit der 25. Auflage der Orientierungsfahrt der RG Oberberg „um den Mario-Reichler-Gedächtnispokal“ das große Finale der Motorsportsaison 2016 an. Das Starterfeld konnte sich zur Jubiläumsveranstaltung wirklich sehen lassen. Mit 14 Teams in der Klasse N, 6 in der Klasse A, 9 in der Klasse AK, 9 in der Klasse B und abschließend 10 in der Klasse C nahmen insgesamt 48 Fahrzeuge die vom Fahrtleiter Rainer Witte ausgearbeitete Strecke unter die Räder.
Von Seiten der RG Oberberg hatte man sich für das Jubiläum einiges einfallen lassen. Der Start war für alle diejenigen, die ihre absolut erste Orientierungsfahrt bestritten, kostenlos! Eine tolle Methode, um gerade die Neueinsteiger an das schwierige Thema heranzuführen. Darüber hinaus war im Vorfeld kein Fahrerbrief mit etlichen Fahraufträgen zu studieren. Es wurde lediglich nach dem West-OM-Reglement gefahren, das federführend von Rainer Witte aufgesetzt und konzipiert wurde. Darüber hinaus gab es eine große DIN-A3-Karte, die ähnlich einem Schachbrett in 5x5 cm² große und mit Buchstaben sowie Zahlen beschriftete Abschnitte gegliedert wurde. Diese Abschnitte und alle dazugehörigen Aufgabenteile mussten in einer speziellen Reihenfolge abgearbeitet werden.
Für den großen Abschluss der Saison hatten wir ebenfalls noch eine gute Idee: Nach gerade einmal 5 Starts in der Klasse A meldeten wir uns erstmals in der Klasse B an. Eigentlich verrückt, wenn man bedenkt, dass wir vor der Klasse A bei gerade einmal 8 Veranstaltungen in der Klasse N dabei waren. Doch wie heißt es so schön „Wenn man schnell lernen will, dann fährt man am besten in der höchsten Klasse“. Stimmt! Die Klasse B ist zwar nicht die höchste Klasse, aber von den Aufgaben absolut identisch zur Klasse C. Also ran an den Speck! Schließlich hatten wir auch nichts zu verlieren!
Um 16:45 Uhr gab es eine kurze Fahrerbesprechung. Ab 17:01 Uhr machte sich der erste Teilnehmer auf den Weg. Insgesamt kam auf die B- und C-Teams eine Streckenlänge von ca. 120 km zu, die in 210 Minuten abzufahren war. Darüber hinaus konnte man 90 Minuten an Karenz nutzen. Wir hatten einen frühen Nenntermin und damit auch die Möglichkeit, einiges an Strecke noch im Hellen abzufahren, verpasst. Als es um 17:49 Uhr losging, hatte die Dämmerung schon längst eingesetzt und es wurde kurze Zeit später dunkel.
Vieles hatten wir schon vom Schwierigkeitsgrad der Klasse B gehört und auch gesehen. Es am eigenen Leibe, dann noch dazu im Dunkeln, zu erfahren, war aber eine echte Herausforderung. Wir hatten gerade zwei Kilometer auf der Uhr und hatten schon zwei Fehler gemacht. Einen davon gleich beim ersten Strich! Wie immer stellt sich heraus, dass wir am Anfang von einer Ori einfach noch nicht wach genug sind J. Allerdings konnten wir uns im Laufe der Veranstaltung zu unserer Freude deutlich steigern. Alle Tricks, die man ausknobeln musste, aufzuzählen, wäre gar nicht möglich. Dafür waren es einfach zu viele! Und wenn man gerade einen Trick erkannt hatte, war darin noch ein zweiter oder sogar ein dritter Kniff enthalten.
Nach 277 Minuten waren wir wieder im Ziellokal angekommen. Wir hatten also mit 67 Minuten reichlich an Karenz in Anspruch genommen. Zu unserer Freude ging das aber den übrigen Teams nicht anders. 30 Minuten später ging es bereits mit der Siegerehrung los. Wir hatten im Vorfeld gehofft, in der Klasse B nicht die rote Laterne in den Händen zu halten, und das haben wir (zumindest aus unserer Sicht) auch mehr als gut hinbekommen. Insgesamt haben wir 12 Fehler gemacht, davon 7 in Etappe 1 und 5 in Etappe 2. Mit dieser Leistung waren wir in Etappe 2 das beste Team aus der Klasse B! Insgesamt reicht es für uns zu Platz 5 von 9 Teams. Für uns eine absolute Sensation, vor allem, weil wir gerade einmal einen Fehler mehr gemacht haben, als der Zweitplatzierte in der Klasse B! Premiere also durchaus gelungen!
Stolz wie Hupe traten wir gegen 0:00 Uhr den Heimweg an. Wenn wir bedenken, wie enorm viel Spaß uns die ganze Geschichte gemacht hat, dann werden wir wohl ab jetzt öfter in der Klasse B unterwegs sein! Wir haben zwar noch viel zu lernen, aber der erste Schritt wurde am Samstag gemacht. Ein großer Dank geht natürlich an die RG Oberberg, speziell an alle Helfer und gerade an den Rainer Witte. Er gilt ja als einer DER Orientierungsfahrer und er hat eine fantastische Ori mit tollen Aufgabenstellungen für alle Teams auf die Beine gestellt. Wir sind im nächsten Jahr natürlich wieder mit dabei!
TRG-Motorsport
René Göbbels und Tina Göbbels
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